Susanne Schneider – Texte…..
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50 Zeilen über
Jungfrau Maria
In der kirchlichen Tradition wird Maria, die Gottesmutter, mit dem Begriff „Jungfrau“ beschrieben. Schwester Susanne Schneider zeigt, dass der Glaube an die „Jungfräulichkeit“ Marias für Frauen und Männer negative Auswirkungen haben kann. Sie plädiert deshalb für ein theologisches statt eines biologischen Verständnisses dieser Bezeichnung.
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Rede vom 17. März 2024: katholische Frauen heute
Schon immer
Das Unbehagen der Frauen mit den Strukturen der Kirche existiert, seit es die Kirche gibt – also seit 2000 Jahren. Der Blick in die Bibel zeigt, auch schon im Alten Testament, dass Gott bzw. Jesus auf Seiten der Frauen ist.
Doch leider übernahm die Kirche schon sehr früh — das zeigen beispielsweise die neutestamentlichen Briefe, wie der Epheserbrief, die gesellschaftlichen Strukturen der damaligen Zeit, sowohl im Judentum, wie dann später im griechischen und röm. Reich.
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Gemeinde creativ
Ausgabe: November-Dezember 2024
Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche?
Sr. Susanne Schneider behilft sich mit dem Instrument der Satire und formuliert einen fiktiven Brief eines Nuntius aus Rom an die OrdensFrauen für MenschenWürde.
Eine satirische Antwort auf eine ernstgemeinte Frage
Da bei dem Thema die Gefahr besteht, schnell emotional zu werden, hat die Autorin einen fiktiven Brief formuliert. Diesen legt sie einem der zahlreichen „Frauenexperten“ der katholischen Kirche, dem Nuntius „Ecclesius Kapiertsnie“, in den Mund. Darin kommen gar nicht so unübliche Argumente gegen Geschlechtergerechtigkeit zur Sprache.
SATIRE
Es schreibt der Nuntius:
Ehrwürdige Schwester Susanne Schneider,
hiermit bestätige ich ihnen den Erhalt Ihrer Anfrage, ob die katholische Kirche geschlechtergerecht sei, die sie an den Heiligen Vater, Papst Franziskus, gerichtet haben.
Die Anfrage ist aufmerksam zu Kenntnis genommen worden. Es hat einen großen Wert, wenn die Tugend der Gerechtigkeit, die ja bekanntlich zu den vier „Kardinaltugenden“ zählt, in Ihrem Denken einen großen Platz einnimmt, denn Jesu sagt in Lk 18,7+8a: „Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern zögern? Ich sage euch: er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen.“
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Maria – eine unerschrockene Macherin 19.05.2022
Für „Maria2.0“ spielt „Maria“ –wie man am Namen sehen kann, eine große Rolle. Sie ist uns „Marias“, wie wir uns manchmal gegenseitig nennen, eine gute Freundin, Kollegin, Mitstreiterin und auch Vorbild.
Doch schon Novalis sieht Maria „in tausend Bildern“… und eine einseitig männliche, patriarchale und schließlich klerikale Theologie hat im Verlauf von 2000 Jahren aus einer jungen jüdischen Frau die Frau des Abendlandes gemacht, die man haben will: demütig, duldsam, passiv, gehorsam, abhängig, beschränkt, schweigsam, verklemmt, asexuell, gefügig, unterwürfig, lieb, brav, zurückhaltend, unantastbar, unselbstständig, …
Besonderes Interesse hatte die Theologie – anders als die Bibel – an Marias Sexualität, oder besser gesagt, an ihrer Nicht-Sexualität – mit der Folge, dass Maria im Verlauf der Zeit sowohl Jungfrau, Braut und Mutter gleichzeitig werden konnte. Es gibt Marienstatuen, die Maria nicht einmal eine Brust zugestehen.
Also: Das offizielle Marienbild der kath. Kirche ist einseitig. Deshalb der Name Maria2.0 – um die verdrängten Eigenschaften, die sich in der Bibel finden, ans Tageslicht zu holen und dadurch dieser großen Frau und ihren hervorragenden Leistungen gerechter zu werden.
Maria hat die Anfrage des Engels positiv beantwortet, wurde daraufhin schwanger und gebar Jesus. Im Magnifikat spricht sie, von der Schicksalsgenossin Elisabeth ermutigt und von göttlicher Geistkraft bewegt, einen der spektakulärsten Texte der Christenheit. Sie stillte Jesus, erzog ihn gemeinsam mit Josef in der jüdischen Tradition und kam offensichtlich mit der Situation der „Patchwork-Familie“ mit einem „schwer erziehbaren Jesus“ (der 12-jährigeim Tempel) gut zurecht. Die Hochzeit zu Kana schildert sie als unerschrockene, aktive, glaubensfeste, mutige Macherin, die nicht nur mit Jesus blutsverwandt, sondern auch geistesverwandt war. Maria ist bei Jesu Kreuzigung nicht geflohen und gehörte dann zum Jünger:innenkreis.
„Unsere“ Maria darf leben und Frau sein – wie wir. So staunen wir über den Mut, die Entschlossenheit und Tatkraft dieser Frau, die alle Karten auf Gott setzt.
Sr. Susanne Schneider, Mitglied bei Maria2.0 München, Mitglied bei OrdensFrauen für MenschenWürde
Wie würden Sie die Gottesmutter Maria beschreiben, was zeichnet sie aus?
Welche Bedeutung hat sie heute noch für Kirche und Gesellschaft?
Inwiefern versucht sich Ihre Initiative, sich an der Gottesmutter auszurichten, ihrem Vorbild nachzufolgen?
https://www.mk-online.de/meldung/gottesmutter-maria-vorbild-fuer-unterschiedliche-positionen
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